Das Arabische ist eine Konsonantenschrift, das heißt, die Kurzen i, a, o, u werden nicht mitgeschrieben, sondern als Vokalisationszeichen über bzw. unter die Buchstaben geschrieben. Moderne Schrift wird ohne Vokalisierung herausgegeben.
Fatĥa |
بَ
|
Kurzes a |
Tanwien mit 2 Fatha |
بً
|
[an] |
|
Kaßra |
بِ
|
Kurzes i/e |
Tanwien mit 2 Kassra |
بٍ
|
[in] |
|
Damma |
بُ
|
Kurzes u/o |
Tanwien mit 2 Damma |
بٌ
|
[un] |
|
Sukun |
بْ
|
Steht für Vokallosigkeit |
||||
Schaddaa |
بّ |
Verdopplungszeichen |
Die Schriften der semitischen Sprachen bestanden zunächst nur aus Zeichen für Konsonanten. Durch die in diesen Sprachen besonders ausgeprägte Wurzelflexion erfolgt die Bedeutungsänderung durch Änderungen der Vokale unter Beibehaltung der Konsonanten. Um die Texte eindeutiger lesbar zu machen, wurden ab dem Mittelalter Punkte und Striche über bzw. unter den Konsonanten zur Bezeichnung der Vokale eingeführt.
Das arabische Alphabet wie das hebräische enthielt zunächst nur Zeichen für Konsonanten. Masoretischer TextZeitgleich ging die Vokalisation der hebräischen wie die arabischen Schriften einher mit der Arbeit der Masoreten, die an einer möglichst präzisen Überlieferung der heiligen Texte arbeiteten.
َ | ا | [A] | ِ | ا | [I] | ُ | ا | [U] |
َ | ب | [ba] | ِ | ب | [bi] | ُ | ب | [bu] |
َ | تـ | [ta] | ِ | تـ | [ti] | ُ | تـ | [tu] |
َ | ـنـ | [na] | ِ | ـنـ | [ni] | ُ | ـنـ | [nu] |
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Um in unklaren Fällen die Vokalisierung zu verdeutlichen, können bestimmte Zeichen unter oder über einen Buchstaben gesetzt werden:
Das Hamza bezeichnet einen Stimmabsatz. Es hat im Arabischen ein eigenes Zeichen, ist aber trotzdem kein Buchstabe! Meist wird es in der Umschrift (in diesem Skript aber nicht überall) durch ein Apostroph symbolisiert. Auch im Deutschen gibt es diesen Stimmabsatz:
'er 'isst 'einen 'apfel
Auch im Wortinneren hat das Deutsche diesen Stimmabsatz:
be'ate geht ins the'ater oder 'arbeits'amt
Im Arabischen kann der Stimmabsatz im Gegensatz zum Deutschen auch am Wortende auftreten.
Die Regeln für die Schreibung des Hamza nicht ganz einfach, aber in diesem Kurs begegnet uns nur Hamza am Wortanfang und am Wortende. Fängt ein Wort mit einem Vokal mit Stimmabsatz an (und das ist immer alif!), so wird über diesen Vokal (bei "i" darunter) ein kleines Hamza geschrieben:
Lautwert |
Schreibweise |
Beispiel |
A |
أ - انا |
('Anā - ich) wie |
I |
أ = إ - إبن |
('Ibn - Sohn) |
U |
أُ - اُم |
('Um - Mutter) |
Im Wortinneren und am Wortende kann Hamza alleine stehen (sog. "Hamza auf der Zeile") oder ist an einen Trägervokal (i, u) gebunden. Hamza am Wortende wird erst gegen Ende dieses Kurses behandelt. Hamza innerhalb eines Wortes tritt erst im 2. Kurs auf.
Dadurch, dass das Hamza grammatikalisch als Konsonant behandelt wird, wird durch alif mit Hamza am Wortanfang erreicht, dass jede Silbe im Arabischen mit einem Konsonanten anfängt (auch wenn es sich für deutsche Ohren wie ein a, i oder u anhört!).
Ende |
Mitte |
Anfang |
|
Am Wortanfang oder im Wort wenn die Vokale [a] und [u] folgen |
ـأ |
ـأ |
أ |
Am Wortanfang, wenn der Vokal [i] folgt |
إ |
||
In Verbindung mit dem Trägerbuchstaben [و] |
ؤ |
ـؤ |
ؤ |
In Verbindung mit dem Trägerbuchstaben [ى] |
ئ |
ـئـ |
ئـ |
Alleinstehendes unverbundenes Hamsa |
ء |
ء |
Aussprache |
Allein |
Ende |
Mitte |
Anfang |
Erklärung |
ßin |
س |
ــس |
ـسـ |
ســ |
ß / S, Stimmloser Reibelaut, wie "ß" in Riß oder wie "S" Rast |
schin |
ش |
ــش |
ـشـ |
شـ |
SCH,Stimmloser Zischlaut, wie "SCH" in schade oder schieben |
ناس |
Nāß |
Menschen |
|
اِنسان |
'Inßān |
Mensch |
|
شِبشِب |
Schibschib |
Hausschuhe |
|
بُستان |
Bußtān |
Garten |
|
سَبَب |
ßabab |
Ursache/Grund |
|
لَيسَ |
Laīßa |
"nicht sein" |
انا إِنسان |
ʾAnā [bin] ʾInßān |
ich bin [ein] Mensch |
|
انت َ السبب |
´Anta [bist] {al}ßabab |
Du bist schuld |
|
شِبشِب البِنت بُني |
Schibschib-al-bint [ist] Bunī |
Die Hausschuhe des |